Pflanzen und Mulchen im Steingarten
Ist der Untergrund vorbereitet und die Gartenlandschaft modelliert, geht es an die eigentliche Umsetzung des Steingartens.
Bepflanzung
Pflanzzeit ist im Frühjahr oder Herbst. Vor der Pflanzung sollten alle Wurzelballen gut gewässert werden. Um das Einschleppen unerwünschter Arten zu verhindern empfiehlt es sich, die oberen 2 cm des Ballens vorsichtig zu entfernen, anschließend kann gepflanzt werden. Ist eine Abdeckung mit mineralischem Mulch vorgesehen lässt man die Ballen 2-3 cm aus der Bodenoberfläche herausragen. Diese werden dann bei der Aufbringung des Mulchstoffes ausreichend überdeckt. Bei einer Herbstpflanzung können Blumenzwiebeln gleich mit gepflanzt werden.
Auftrag der Deckschicht
Sofern Sie zusätzlich eine Unkrautfolie benutzt haben richtet sich die Auftragsstärke nach der Korngröße des eingesetzten Materials. So reichen bei einer 8-16 mm Körnung beispielsweise ca. 3 cm, bei einer 16-25 mm Körnung benötigt man etwa 5 cm. Ohne Unkrautfolie hat sich ein Richtwert von ca. 5-7 cm durchgesetzt. Das Material wird nach der Pflanzung vorsichtig zwischen den Pflanzen verteilt. Einfacher ist es wenn man nach der Pflanzung die Stauden mit dem Pflanztopf abdeckt und dann erst die mineralische Abdeckung aufbringt. An- schließend werden die Töpfe entfernt und die Mulchschicht ggf. noch etwas nachgearbeitet. Bei Bedarf muss im Laufe der Zeit nachgemulcht werden. Auf großen Flächen ab ca. 20 m² können auch für die Grundflächen gröbere Körnungen wie 32-56 mm oder 60 mm und mehr verwendet werden. Die Schichtstärke muss dann entsprechend dicker ausgebildet werden. Das funktioniert aber nur bei größeren Pflanzen, z. B. Gehölzen, da kleinere Pflanzen unter der dickeren Schicht verschwinden. Nach erfolgter Mulchung müssen Sie die Pflanzung durchdringend wässern.
Ziersplitt und Zierkies
Die Mulchschicht aus Naturstein ist die optisch wirksame Abdeckung ihres Kies- oder Schottergartens. Um das Keimen anflegender Samen zu verhindern, ist ein grobkörniges Steinmaterial ohne Feinanteil ideal. Für eine Grundabdeckung haben sich Ziersplitt oder Kieskörnungen zwischen 8-16 und 16-32 mm bewährt. Zum Auflockern oder bei größeren Flächen kann aber natürlich auch auf größere Steinkörnungen zurück- gegriffen werden. Regionale Gesteinsarten sind oft die günstigste Variante aufgrund geringer Transportwege und häufig ist diese Gesteinsart auch sonst in der Umgebung oder am Haus zu finden. Wer es gerne etwas individueller oder exotischer mag, für den gibt es mittlerweile ein riesiges Angebot von Ziersteinen aus aller Welt. Es gibt sie in jeder Farbe und Gesteinsart. Achten Sie bei der Auswahl darauf dass Farbe und Form mit der Umgebung des Steingartens, den eingesetzten Pflanzen, und natürlich Ihrem Haus harmonieren. Erkundigen Sie sich auch über die Eigenschaften der eingesetzten Materialien. Weiche Gesteins- arten wie Marmor und Kalk sind in der Regel witterungsempfindlicher als harte Gesteine wie Basalt oder Granit und können deshalb nicht überall eingesetzt werden. Manche Gesteinssorten neigen auch zu Rostbildung oder Farbveränderung. Eine gute Beratung beim Steinhändler bewahrt Sie vor unerwünschten Überraschungen.
Red. Arno Salm und Steinakzente
Unsere Tipps:
- Purer Stein als Pflanzerde? Das befremdet viele Gartenfreunde. Wie soll da etwas wachsen? Aber es geht in der Tat, wenn man die richtigen Pflanzen wählt. Die Abstimmung der Pflanzenauswahl auf das Substrat ist entscheidend. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Beitrag zur Vorbereitung.
- Staubanhaftungen und geringe Feinanteile sind bei Splitt und Kies produktionsbedingt normal. Wer Bedenken hat es könnte dadurch mehr Unkraut wachsen, kann die Steine vor dem Auftragen mit dem Gartenschlauch abspritzen. Aber achten Sie darauf weitestgehend eisenfreies Wasser zu verwenden um Rostbildung zu verhindern.